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Deeplookers Blog

~ Texte für die Schädelbasis

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Kategorien-Archiv: E – SCHRÄGE TEXTE

Endlich Wasser…

11 Samstag Jan 2014

Posted by deeplooker in Endlich Wasser...

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Die Deutschen haben ein gestörtes Verhältnis zum Wasser – wussten Sie, dass Leitungswasser bis zur Hälfte aus Oberflächenwasser besteht? Nein, das wussten Sie nicht, aber Sie trinken es, manche kochen sich sogar ihren Tee damit Weiterlesen →

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Auf der Flucht

08 Sonntag Dez 2013

Posted by deeplooker in Auf der Flucht

≈ 2 Kommentare

Lebst du noch, oder fliehst du schon? Besser nicht vorschnell antworten – Sie könnten nämlich falsch liegen. Ich werde Sie erst einmal diagnostizieren und später auf die Frage zurückkommen: Sie lesen diesen Text in diesem Blog, das allein ist schon verdächtig genug, weil hier durchgehend Zweifel genährt werden. Sie sind sich nicht sicher, das steht also schon fest, Sie sind sich Ihrer selbst nicht sicher, Sie zweifeln daran, dass die Verhältnisse, in denen Sie leben, zufriedenstellend sind. Deshalb denken Sie lieber nicht weiter über die Verhältnisse nach und beschäftigen sich stattdessen mit dem Naheliegenden, verständlich. Sie wenden ihren Blick von der Zukunft ab, weil sie ihn nicht allzu lange ertragen können, das ist nachvollziehbar – doch damit sind Sie eindeutig überführt: ein Fluchttier, vielleicht in Jeans, vielleicht in einem dezenten Kostüm oder in einem wallenden Rock, vielleicht mit Schlips und Kragen, vielleicht mit einem Tattoo oder mit ungekämmten Haaren.

Schillernde Exemplare wie Sie, glauben Sie mir, gibt es massenhaft, sie fallen nicht weiter auf, weil sie den Zeitgeist repräsentieren. Der Zeitgeist heißt Flucht, der Zeitgeist dieser Epoche ist Flucht in ihren Variationen, die meisten davon entweder plump oder geschickt verklausuliert, zumeist pseudo-moralisch, dazwischen gibt es nicht viel. Die schlimmsten Flüchter sind die notorischen Abwinker: Bevor die sich nach dem Aufstehen die Zähne putzen, haben sie schon drei Mal abgewinkt, ein Mal in Richtung auf den Partner und zwei Mal innerlich. Eine der plumpesten, aber beliebtesten Fluchtroutinen ist der Tagtraum, der sich typischerweise gleich morgens meldet, im Stau oder in der U-Bahn: die Südsee im Tunnel oder freie Fahrt im Ferrari bei Stop and Go. Später bei der Arbeit wird der Tagtraum gewöhnlich von Rachephantasien über Kollegen und Vorgesetzte abgelöst – wenn wieder Ruhe eintritt, drängen sich die Reichtumshalluzinationen auf, die Scheine-Welt, diese besonders illustre Scheinwelt, die Taschen voller Geld, da der 10-Euro-Schein, den man dem Pagen im 5-Sterne-Hotel wie nebenbei zusteckt, da das selbstverständliche Zücken der Kreditkarte beim Buchen des First-Class-Tickets, hier der Griff zum Hochglanz-Prospekt mit den Immobilien-Angeboten für die exklusive Klientel.

Neid? Nein, Unsinn – was fast alle haben wollen, das darf man auch haben wollen, ohne missgünstig zu sein. Neid bedeutet einfach, sich das herrliche Leben, welches einem leider nicht zuteil wird, konstruktiv auszumalen, Träume sind nicht nur gestattet, sondern rein wirtschaftlich gesehen überlebensnotwendig – Missgunst dagegen ist genau das was das Wort bedeutet: ein vergleichendes, ein gehässiges Nichtgönnen, und insofern eine destruktive Reaktion. Doch ob konstruktiv oder destruktiv, beides ist Flucht, Flucht in die eigene Korruption: Denn es geht wieder nur um Sie, um Ihren persönlichen Funzel-Kosmos, es geht um Sie, um das kleine Licht, das gegen die große Welt mit Vordergründigkeiten anscheinen will – mit einem luxuriösen Auto, mit einem Pool, mit Granit im Bad, mit einer zu schönen Frau, mit einem zu markanten Mann… so wird das nie etwas, so werden Sie nicht bedeutsamer, nicht besser, gewiss auch nicht eindrucksvoller anzusehen, nicht intelligenter, sie werden auch nicht bewundert, das glaubt man immer nur. Man wird Sie eiskalt belügen, man wird Sie sogar hassen, und letzten Endes haben Sie nichts erreicht außer einem schalen Gefühl der Verunsicherung gegenüber sich selbst. Wollen Sie das wirklich? Nein, natürlich nicht – ich merke schon, Sie fangen endlich an nachzudenken, wurde auch Zeit.

Zum Schluss noch eine Warnung, weil ich es gut mit Ihnen meine, denn ich möchte nicht, dass Sie als alberne Figur enden: Fliehen Sie niemals in verstiegene Attitüden, denn damit machen Sie sich vollends lächerlich. Wenn Sie sich weder für Kunst interessieren noch eine Ahnung davon haben, dann geht es Ihnen im Prinzip wie mir – ich verweigere die moderne Malerei strikt, ich bin zu dumm dafür – ich gehe auch nicht in die Oper, ich bin ein Prolet, mir geht das heftige Gesinge auf die Nerven – ich unterhalte mich nicht über Schönbergs Zwölfton-Musik, weil ich gar nicht weiß, was Schönberg damit so im Sinn hatte. Ein weitere Falle, in die Sie nicht tappen sollten: Suchen Sie, um sozial aufzusteigen, ja nicht krampfhaft den Umgang mit höhergestellten Persönlichkeiten wie Ärzten, Professoren, Provinzpolitikern oder Prominenten… weil der Versuch, in die vermeintlich besseren Kreise einzudringen, bei fehlenden Voraussetzungen für gewöhnlich in einem Desaster endet, für Sie und für ihr Selbstbewusstsein. Verlassen Sie sich auch nicht allein auf das Geld, sofern Sie zufällig einmal mehr als ausreichend davon haben sollten – selbst die Mitgliedschaft in einem teuren Golfclub kann sich schnell anfühlen wie der Ballermann auf Mallorca, und auch mit einem akzeptablen Handicap beim Golf können Sie das Handicap eingebildeter Minderwertigkeit nicht ausgleichen.

Am besten, Sie widerstehen allen Fluchtgelüsten und Fluchtreaktionen, am besten, Sie bleiben da wo Sie sind, und Sie bleiben wie Sie sind. Schauen Sie sich um: Es ist doch alles in Ordnung, soweit ist alles in Ordnung, noch, mehr ist eben nicht drin – außerdem befürchte ich, dass Sie sich sowieso nicht mehr ändern. Das Leben in dieser Zeit hält für die meisten von uns keine attraktiven Orte vor, alles ist hässlich, und selbst die Bequemlichkeit wirkt ermüdend, die Sicherheit wirkt bleiern, Glücksgefühle hergesucht, die Informationsflut sinnlos, zusammengenommen alles eher wie eine Betäubung. Und die Menschen sind auch hässlich, je schöner sie aussehen desto hässlicher pflegen sie zu sein. So kann es nicht besonders überraschen, dass man den Menschen lieber nicht mehr begegnen möchte – ich bevorzuge schon lange die Tiere.

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Das kommt davon

02 Montag Dez 2013

Posted by deeplooker in Das kommt davon

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“Wo ist die Olle?”
“Hinten im Plastiksack, zwei Teile.”
“Die wird angängig, ist warm draußen.”
“Ich hab sie ausgenommen, alles grob rausgeschnitten, so auf die Schnelle, das meiste Blut ist auch weg Weiterlesen →

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Kamikaze im Kalorienbomber

17 Sonntag Nov 2013

Posted by deeplooker in Kamikaze im Kalorienbomber

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Ich bin der fiese Fettfresser mit dem Doppelkinn, der Schlagsahneschlabberer ohne Serviette, der Knochenabnager mit den Zahnlücken – los, gib mir krosse Bratkartoffeln haufenweise, gib mir den Speck, der trieft und geil glänzt, gib mir die dicke braune Soße nicht zu knapp, los, noch eine Kelle mehr – Gift ist alles Gemüse, die Pest sind Brokkoli und Blattsalat, Stangensellerie eine Seuche, verflucht seien die Zucchinis und die grasgrünen Gurken und der postgelbe Paprika, mögen alle Tomaten in der Hölle schmoren, aber hochleben sollen die Zwiebeln – Tod den Vitaminen, ich hasse Spurenlemente, ich verachte die Ballaststoffe – ab in den Gully mit dem kaltgepressten Olivenöl, ab ins Klo mit dem Distelöl, gib mir seidiges Schweineschmalz und gute Butter – weg mit dem Koriander, weg mit dem Thymian, zum Teufel mit dem Zitronengras, gib mir Salz und Pfeffer, schmeiß eine Handvoll Kümmel in den Kohl – ich will die Kasseler Berge sehen, mich an prallen Würsten laben, in die großen Braten beißen, ich will… ein Schnaps wär jetzt nicht schlecht, ein eiskalter Aquavit.

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Koslowski und der rechte Winkel

06 Sonntag Okt 2013

Posted by deeplooker in Koslowski und der rechte Winkel

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„So, Herr Koslowski – wie kann ich Ihnen helfen?“
„Ich habe ein Problem, Herr Professor. Ich bin verrückt.“
„Aha. Wie äußert sich denn das?“
„Ich hasse rechte Winkel, sie machen mich verrückt.“
„Hmh…“ Der Professor hält ihm ein Blatt Schreibmaschinenpapier direkt vor die Nase. „Was halten sie davon?“
Koslowski zuckt entsetzt zurück: „Ekelhaft! Legen sie es wieder hin.“
„Ja, ja… ja, natürlich. Sie mögen die Ecken nicht?“
„Ich schneide sie rund“, sagt Koslowski kleinlaut. „Deshalb bin ich ja auch rausgeflogen.“
„Rausgeflogen? Wo denn?“
„Bei einem Ingenieurbüro. Ich war da als Aushilfe, ich musste die Post entgegennehmen. Die Briefumschläge hab ich zerknüllt, und die Schreiben selbst hab’ ich – na ja, beschnitten.“
„Rund?“
„Nicht direkt, nur an jeder Ecke ein Flitschel abgeschnitten, nur ein bisschen. Dann waren die rechten Winkel weg… der Chef hat’s gemerkt.“

Der Professor lehnt sich in seinem ledernen Chefsessel zurück, er wippt ein bisschen hin und her, er betrachtet Koslowski nachdenklich. „Wie können Sie überhaupt zurechtkommen, Herr Koslowski? Ich meine, es sind doch so viele Dinge, äh… rechtwinklig.“
„Genau. Deshalb bin ja hier.“
„Seit wann haben Sie das Problem?“
„Schon länger. Ich war für Architektur eingeschrieben. Der Dozent hatte den Grundriss einer Maschine an die Tafel gemalt. Ich bin nach vorne und hab’ die Ecken abgerundet.“
„Und dann?“
„Der wollte mich abführen lassen… aber ich bin freiwillig gegangen, hatte keinen Zweck mehr.“
„Verstehe.“

Koslowski fühlt, dass der Professor nicht weiter weiß, er fragt ihn: „Wussten Sie eigentlich, dass kein Haus gerade steht?“
„Nein – wieso das?“
„Wenn Sie ein Haus von vorn ansehen, die beiden Seitenwände – wenn die Verlängerung der einen durch den Erdmittelpunkt geht, schießt die andere daran vorbei. Weil die Wände parallel sind!“ Koslowski lacht hektisch, zieht eine Grimasse und fährt sich wild mit den Fingern durchs Haar.
„Wie bitte?“
„Das Haus steht schief!“, triumphiert Koslowski lauthals.
„Aber… aber es gibt doch Wasserwaagen.“
„Na und?“ Koslowski steht mit einem Ruck auf, stemmt beide Hände auf den Schreibtisch, er lehnt sich weiter vor, bis er mit dem Professor direkt Auge in Auge ist, er herrscht ihn an: „Nur auf einer gedachten Tangente würde es gerade stehen!“
„Beruhigen Sie sich, Herr Koslowski, so beruhigen Sie sich doch! Setzen Sie sich bitte wieder hin.“ Der Professor betastet mit der flachen Hand seine Stirn, er atmet tief, er wartet, bevor er weiterspricht – aber dann schreit er plötzlich zurück: „Das ist reine Theorie, Koslowski! Mein Gott nochmal… da geht’s um Stellenwerte hinterm Komma, die kann man in der Realität vergessen.“
„Auch Parallelität ist eine Ausgeburt des 90-Grad-Winkels, ein Sklave des Lots. Der 90-Grad-Winkel ist nicht recht, sondern teuflisch. Er ist wider die Natur, und trotzdem, die Menschen vergöttern ihn. Man sieht es überall.“

„Wissen Sie, was ich glaube?“ Der Professor ist rot geworden, er hat sich noch nicht wieder beruhigt. „Ich glaube, Sie wollen sich nur wichtig machen, Koslowski. Wenn rechte Winkel Sie wirklich so sehr stören, dann könnten Sie doch nicht mal gelassen aus dem Fenster schauen – sowas gibt’s doch gar nicht!“
„Stimmt, ich muss mich immer zusammenreißen. Wenn ich nicht in der Wohnung bin, muss ich mich ständig zusammenreißen. Lange halte ich das nicht mehr aus: rechteckige Bücher, Monitore, Häuser. Am schlimmsten sind die verdammten Hochhäuser, mir wird schwarz vor Augen, wenn ich länger hingucke.“

Nun ist auch der Professor hinter seinem Schreibtisch hochgeschnellt und beugt sich drohend zu Koslowski hinüber, er stellt noch eine letzte Frage, mit einem lauernden Unterton in der Stimme: „Wie können Sie sich denn in ihrer Wohnung wohlfühlen? Da gibt’s schließlich auch Türen, Fenster, Schränke und so weiter… ich will das jetzt von Ihnen wissen, Koslowski!“
„Die Türen stehen längst im Keller. Die Rahmen habe ich mit Pappmaché bearbeitet. Und die Fensterrahmen waren kein Thema, einfach ein paar Stoffbahnen drüberhängen, fertig. Nur mit den Wandecken hat’s gedauert, ich habe Unmengen Styropor zurechtgeschnitten – es gibt nämlich Außen- und Innenecken… Herr Professor?“
„Ja…?“ Der Professor stiert ins Leere, er wirkt plötzlich müde, er winkt mit einer fast unmerklichen Handbewegung ab.
„Haben Sie sich schon einmal in aller Ruhe ein rundes Waschbecken angeschaut? Oder eine Kloschüssel? Oder eine Frau? Ist doch wunderschön, oder?“

Koslowski sitzt mit verschränkten Armen da. Der Professor schaut seinen neuen Patienten forschend an. „Ich schreibe ihnen ein Beruhigungsmittel auf, Koslowski. Und in einer Woche kommen Sie wieder, und dann, äh… dann runden wir ihr Problem ab.“

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Der Schmauser

06 Sonntag Okt 2013

Posted by deeplooker in Der Schmauser

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Der Schmauser schlappt Liebfrauenmilch
Er schmauste schon vom Schwein der Knilch
schob sich den Bauchspeck in die Wampe
und fraß dazu Kartoffelpampe
Reis Trautmannsdorff gabs zum Dessert
Der Schmauser mag den Süßreis sehr
Jetzt trinkt er Kröver-Nacktarsch-Wein
Der Arschwein gurgelt um das Schwein
und spült es in den Darm hinein
Der Schmauser bläht granatengleich
Die Düfte steigen satt und reich
Die Gattin führt ein Tuch zum Munde
Der Schmauser donnert in die Runde
Die Gattin zeigt dezent zum Abort
Der Schmauser grinst, sie denkt an Mord

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Lockruf der Wildnis

29 Samstag Jun 2013

Posted by deeplooker in Lockruf der Wildnis

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An den Hängen des Ngorongoro leckt das Gnu seine Wunden
Im Rausch noch hechelt der Leopard, aus seinem Maul tropft Blut
auf den Seifenspender, und vor dem Handy-Klingelton schnaubt
das Nashorn voller Wut. Am Grab von Bernhard Grzimek trauert
die Fleckenhyäne, sie denkt an Hawaii und daran, dass es dort kein
Bier gibt. Die Pavianmutter wühlt im Schlamm des Wasserloches
sie sucht ihr Ticket nach Norkorea, als das arme Kind mit den
Krokodilen badet, es wird nicht fliegen, wenn die Moskitoschwärme
über dem Aas schwirren. So habt ihr es gewollt, die Tiere verharren
in den Funklöchern, nur die Elefanten besprühen mit ihren Rüsseln
den verdreckten Jeep des Park-Rangers, der sein Eiskonfekt lutscht.
Löwen posieren verzeckt vor dem Trott der Safaris, sie warten auf
den Wetterbericht und spähen aus nach leckeren Immobilienmaklern.

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Yankee-Sugar

13 Freitag Jan 2012

Posted by deeplooker in Yankee- Sugar

≈ 4 Kommentare

Er heißt Rolf, aber alle nennen ihn Yankee-Sugar oder auch einfach Sugar. Sugar ist eine internationale Größe im Affiliate-Marketing, aber leicht strange, er ernährt sich fast ausschließlich von Cookies, die er aus Amerika einfliegen lässt: Brownies, Muffins, Bagles, Donuts. Sein absoluter Renner ist „Fluff“, eine homemade Marshmallow-Creme mit Cranberry-Geschmack von einer private Bakery aus Tallahassee. In Florida hat Sugar sein Eldorado gefunden, er jettet so oft wie möglich rüber, auch wenn er dort mit seinen 280 Pfund manchmal ins Schwitzen kommt.

Zwischen Boca Raton und Pompano liegt das Miccosucee Coconut Grove, sein Stamm-Hotel. Als der Rezeptionist Yankee-Sugar hereinstampfen sieht, verschwindet er sofort nach hinten, um die vorbestellten Schachteln zu holen, einen Stapel Nibble-Boxes mit Cookies der Firma „Leos Gourmandizer“, alle einzeln verpackt: ein Miss Chocoholic, ein Berry Berry Lady, ein Mrs. Crumbleberry, zwei Heidi On The Alm und zwei Sugardude.
„Too warm for the cookies“, grunzt Sugar statt einer Begrüßung. Der Rezeptionist heißt Solomon, er soll die Sachen gefälligst wieder in den Kühlschrank zurückpacken.
„Back in the fridge?“
„Yeah.“

Der Flug war anstrengend, das Essen ungenießbar, damn indischer Stuff mit Zitronengras. Sugar ordert bei Solomon „Pancake Special“ mit echtem Ahornsirup, dazu ein Glas Fluff und Redbull. Für den Durst hat er sich ein eiskaltes Rootbier auf die Terrasse mitgenommen. Hier unter den Palmen sitzt es sich super-angenehm. Sugar streicht sich über seine Glatze, kaum Schweiß. Vor ihm der Highway, dahinter die Beach, auch richtig Traffic da und haufenweise hot Chicks. Sein Entschluss, nach Florida zu gehen, steht fest, es gibt keinen cooleren Platz auf der Welt.

Solomon kommt mit einem Berg Pancakes. Lecker, looks delicious – die Boys von der Hotelküche wissen, was er braucht. Nachdem Sugar alles weggeputzt hat, holt er den Kautabak aus der Hosentasche, natürlich Sweet Black Pig von Gawith Hoggarth, ein anderer kommt nicht in Frage. Das Rauchen hat er cancelled, nervt nur in den Staaten, aber Kauen mit Redbull kommt genauso gut, wenn nicht sogar besser. Gleich heute nach dem Lunch hat er ein Meeting, könnte tuff werden, das Syndikation-Business wird härter, mit dem Cookie-Tracking muss man sich immer mehr in Acht nehmen, doch wenigstens läuft es beim Keyword-Advertising, da ist noch viel Luft. Yankee-Sugar seufzt zufrieden… nicht ganz zufrieden – zu den Girls fehlt ihm noch das passende Add-on.

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Der Ringer beim Pulloverkauf

21 Mittwoch Dez 2011

Posted by deeplooker in Der Ringer beim Pulloverkauf

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Der Ringer beim Pulloverkauf beobachtet auf dem Weg ins Kaufhaus diese Vorfälle: Als eine Giraffe in der Straßenbahn stolpert, richtet sich der vierbeinige Gregorio Scarta, seines Zeichens kriminalistischer Schäferhund, auf und wird kurzweilig zum Zweibeiner, der beim Fahrkartenkontrolleur einen Bourbon ordert und vom ihm bekommt, bevor er das gefleckte Savannen-Fluchttier befragt, warum es sich seinem Wesen unentsprechend geduckt in einem überdachten öffentlichen Verkehrsmittel aufhält – die Giraffe jedoch pocht statt zu antworten mit ihrem linken Vorderhuf auf einen Eisblock mitten im Durchgang der Straßenbahn, in dem ein tiefgekühlter Mittelstürmer erstarrt verharrt, ohne im Besitz eines gültigen Fahrausweises zu sein, woraufhin der dem Fahrkartenpflichtgesetz verpflichtete Fahrkartenkontrolleur mit seinem metallenen Kleingeldabzählkasten auf den tiefgekühlten Mittelstürmer einschlägt – allerdings bleibt der Schlag auf den Schädel physikalisch bedingt wirkungslos und lässt den Mittelstürmer durch die Reflexionen des Eismantels hindurch zu einer Schönheit werden. An der nächsten Haltestelle klärt Straßenbahnrevisor Chico Pipa, der dem Schäferhund Gregorio Scarta seine vergessenen Socken bringen will, die angespannte Situation auf, er ruft seinen Chef Carlo Manzoni an, der verfügt, dass die Giraffe ab sofort zu Fuß gehen muss und dass der Mittelstürmer nach dem Auftauen den doppelten Fahrpreis zu entrichten hat.

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Razzia bei der Apotheken-Rundumschau

05 Freitag Feb 2010

Posted by deeplooker in Razzia bei der Apotheken-Rundumschau

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Im vorgestrigen Morgengrauen knatterten Hubschrauber über Bayersbonn, SEK-Beamte ließen sich an Seilen herab, kurz danach überflutete ein 27-köpfiges Team der Staatsanwaltschaft Reith im Winkl die Redaktionsräume der Pillen-Postille, um Beweismittel und verschreibungsfreie Bescheißmittel sicherzustellen. In ihrer neuesten Ausgabe hatte die Apotheken-Rundumschau mit dem Slogan „Gesünder sterben“ getitelt, worauf die CSU-Verordnete Mechthild von der Klamm im Plenum einen Tobsuchtsanfall bekam. Es war 18.31 Uhr, als Bundesabendspräsident Norbert B. Lämmert eilig von seinem Hochsitz kletterte und die entfesselte Bajuwarin beruhigend umarmte, allerdings erfolglos, denn sie trat ihm unter dem Ausruf „Preußischer Saubär!“ unvermittelt ins Gemächt. Als ein muskulöser Saaldiener einschreiten wollte, warf sich die eben noch dösende, doch plötzlich mit Stricknadeln bewaffnete Claudia Roth schützend vor ihre Geschlechtsgenossin und erklärte das Reichstagsgebäude ab sofort zum Frauenhaus.

Noch am selben Abend trat der älteste Bundesrat zu einer Krisensitzung zusammen, auf der mehrstimmig beschlossen wurde, dass der Status des Reichstagsgebäudes als geschlechtsneutraler Kuppelbau nicht angetastet werden dürfe. Die Einvernahme der beiden in den Eklat involvierten Damen scheiterte, weil Mechthild von der Klamm den Präsidenten bereits wegen sexistischer Nötigung angezeigt hatte und sich bei dem anschwebenden Verfahren nicht entäußern wollte. Claudia Roth reagierte immer gleich: „Ohne mein Alltours sag ich nichts.“ Um sie zu einer Aussage zu bewegen, bediente sich der älteste Bundesrat aus dem Reptilienfonds – daraus wird der Verordneten Roth eine Dienstreise nach Antalya finanziert, zum Zwecke der Völkerverständigung, eingeschlossen ein Zimmer mit seitlichem Meerblick und der Besuch einer Lederwarenfabrik in Anatolien. Außerdem verfasste der älteste Bundesrat einen Appell an den deutschen Presserat, die Apotheken-Rundumschau wegen ihres lebensfeindlichen Geschäftsgebarens abzumahnen – vor allem dürfe die Apotheken-Rundumschau nicht mehr für strychnin- und arsenhaltige Lutschtabletten werben, auch dann nicht, wenn in den Anzeigen der Verzehr erst ab einem Alter von 65 Jahren empfohlen wird.

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