DONALD TRUMP:
TRIUMPHALISMUS DES TRAMPELTIERS
Sich auch nur für Donald Trump zu interessieren, ist peinlich. Das wissen die auf Amerika konditionierten Pawlow-Presstitutes in den deutschen Redaktionen. Sie sind trotzdem dazu verdonnert, ihren Lesern den Kotzbrocken irgendwie als möglichen US-Präsidenten zu verkaufen, doch selbst ihnen will es nicht gelingen, die Abscheu vor diesem Mann zu verbergen. Donald Trump gegen Hillary Clinton – der Berserker gegen die Giftmischerin, Miss Piggy gegen Fozzie Bear, der vor Publikum immerzu grottenschlechte Witze erzählt, die keiner hören will. Die Schlammschlacht im typischen Format einer Polit-Telenovela geht weiter, sie könnte Höhepunkten entgegen treiben, die Journalisten mit Restanstand endgültig sprachlos macht. Wie frustrierend muss es schon sein, einen Wahlkampf journalistisch zu begleiten, der keiner ist, und wie qualvoll erst, einen Weltherrscher kommen zu sehen, der wie eine Wildsau durch die schlichten Gefilde der amerikanischen Gemüter tobt.
Trump geht gar nicht, bloß er geht nicht weg. Georg Diez, ein transatlantischer Kandelaber des SPIEGEL, versucht sich in seiner Hilflosigkeit darin, Donald Trump eine besondere Art von „autoritärer Dynamik“ anzudichten, die er ebenfalls bei der AfD zu verorten glaubt – Autorität, Stärke und Rücksichtslosigkeit als Sehnsucht des Bürgertums in Deutschland und als Rettungsring für die versinkende Mittelschicht in den USA. Der Denkfehler, bzw. das Wunschdenken von Georg Diez liegt darin, dass die amerikanische Gesellschaft traditionell und damit in ihrer Tiefenstruktur bereits durch einen Autoritarismus geprägt ist, der von Trump nur noch rhetorisch auf die Spitze getrieben werden kann. Der Kandidat bietet seine brachiale Weltsicht zwar großmäulig, aber letzten Endes auch wie Sauerbier an, weil sie bei vielen Amerikanern unerwünschte Selbstbezichtigungen auslöst. Und das sind keine guten Gefühle. Ganz anders empfinden aber seine von jeglicher Kritik befreiten treuesten Fans im sogenannten „Rust Belt“, einer Industriebrache zwischen den Großen Seen und der Nordostküste. In Cleveland und Cicinnati glaubt man an die Wiederauferstehung und an eine neue Prosperität, an die Rückkehr der Stahlproduktion und ganz fest ans Trumpeltier.
Roland Nelles, auch ein strammer Transatlantiker vor dem Herren beim SPIEGEL, bringt das amerikanische Aufbegehren gegen den Milliardär unerwartet, doch ziemlich treffend auf den Punkt, indem er den Begriff „Trumpismus“ anbietet, der als Triumphalismus des Trampeltiers gedeutet werden kann. Donald Trump gleicht einem fliegenden Bumerang, der nach seiner Kehrtwendung in der Luft nun auf die Werfer im Hintergrund einzuschlagen droht. Der Mann könnte auch wegen seiner fehlenden Weisheit zu einer Gefahr für die Fassade der Weltmacht werden. Im Vergleich zu Trump verkörpert Barack Obama den Gentleman, den eiskalten, aber dabei freundlich locker auftretenden Chef der Vereinigten Staaten – zwischen dem demokratischen Präsidenten und dem republikanischen Kandidaten liegen unterschiedliche Lebenserfahrungen: Obama denkt nicht in den Kategorien eines Geschäftsmannes, er hat keine Händlermentalität, er ist innerhalb sehr enger Grenzen noch selbst entscheidungsfähig, und niemand kann mit Sicherheit sagen, ob die Welt ohne diesen amerikanischen Präsidenten heute nicht noch kriegerischer wäre als sie es schon ist. Mit Trump jedoch könnten auch die letzten Dämme brechen – wenn er wirklich Präsident werden sollte, dann stünden die Berater in Washington vor dem Riesenproblem, einen nassforschen Populisten mit Krämerseele über mehrere Jahre disziplinieren zu müssen, ohne dass die Öffentlichkeit Wind davon bekäme, eine praktisch unlösbare Aufgabe.
Donald Trump wäre kein echter Präsident, sondern nur ein Strohmann, dazu noch mit Stroh im Kopf – er ist der rasende Butterscotch-Mane-Maniac (der Sahnebonbon-Mähnen-Macho), er verkörpert perfekt die Widerlegung jeglichen zivilisatorischen Niveaus – man kann sich aussuchen, was er widerlegt: Kultur, Geschmack, Lebensart, Toleranz, Großmut, Bildung, Wissen… Trump widerlegt das alles, locker, schmissig, gern auch mit Geschrei – damit würde er zum passenden Aushängeschild einer katastrophalen Welt. Zynisch formuliert hätte der Westen den Führer bekommen, den er gegen Ende seines Irrweges verdient. Das wird umso deutlicher, wenn man sich ausnahmsweise einmal die Lebensumstände von Donald Trump anschaut – das mag zwar boulevardesk und auch etwas voyeuristisch erscheinen, doch hier heiligt der Zweck die Mittel. Schließlich will man wissen, mit wem man es tun hat.
Wer als Europäer in die amerikanische Society eintaucht, der braucht starke Nerven, denn die Einblicke sind furchterregend bis monströs – diese Behauptungen gelten selbst noch unter der Voraussetzung, dass niemand von Neid frei ist, selbstverständlich auch ich nicht. Einer der Hauptwohnsitze von Donald Trump liegt im mondänen Palm Beach, Florida, es ist die „Mar-A-Lago“ Mansion, ein 10-Hektar-Anwesen am Strand mit 110 Zimmern. Weil 110 Zimmer wohl selbst für Donald Trump zu viele waren, hat er den Gebäudekomplex teilweise in einen Club umfunktioniert, zu dem unter Bedingungen Einlass gewährt wird, die mir leider nicht bekannt sind. Man kann, wenn man es denn kann, dort auch Golf spielen, gegen eine schlappe Eintrittsgebühr von einer Viertelmillion Dollar.
Trump regiert sein privates Reich wie ein König – sein ehemaliger, fast 80 Jahre alter Butler sprach in einem Interview immer nur von dem „King“, der das vielköpfige Hausgesinde schon in Panik zu versetzen pflegte, sobald es von seinem baldigen Nahen erfuhr. Hier auch die Erklärung des Butlers zu den Baseball-Caps von Trump: Die weiße Cap signalisiert einen gut gelaunten König, die rote bedeutet Ärger, und der König soll häufig die rote Cap getragen haben. Offenbar zelebriert König Donald regelrecht eine Art Hofstaat, mit protzigen Events und Versammlungen – ich habe dem Text eine Reihe von Fotos beigefügt, so dass sich jeder selbst einen kleinen Eindruck verschaffen kann, auch darüber, ob die Welt wirklich einen solchen amerikanischen Präsidenten braucht.





Danke für die Fotos. Ja, so ist er.
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Du hast das im März 2016 geschrieben. Wahrscheinlich werden wir alle noch zu spüren kommen, dass Trump leider nicht nur ein kritikempfindliches Trampeltier ist.
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Washington steht vor einem unglaublich unprofessionellem Chaos und vor Peinlichkeiten ohne Ende. Niemand gönnt ihnen das.
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Vielleicht haben wir Herrn Trump nicht nur lange Zeit unterschätzt, sondern verfallen diesem Fehler noch bis heute !
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Ich bin sehr gespannt wie lange die Republikaner dieses Affentheater zwischen Twitter und Executive Orders mitmachen. Mit strategischer Regierungskunst oder Good Governance hat das absolut nichts zu tun.
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Die ersten Tage seiner Regierung zeigen doch, dass hier ein politischer Dilettant mal Präsident spielen möchte. Leider gilt das auch für einige aus seinem Team.
Er keine Legislaturperiode Präsident sein können. Man wird ihn mit einem Impeachment über den Hinterhof des Weißen Hauses in den Trump Tower zurück jagen.
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Ich kann mich in neuerer Zeit nicht an einen politischen Fehlstart derartigen Ausmaßes erinnern.
Einfach nur schauderhaft.
Wann stoppen die USA dieses Kasperle-Theater ???
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Auch im Interesse der Vereinigten Staaten darf dieser Dummbatz keine Regierungsgeschäfte führen. Neben Peinlichkeit steht hier der Schade´n
Stop it please.
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Mit wüsten Beschimpfungen wird man diesen Präsidenten nicht los, er keilt genauso prollig zurück wie er Kritik gewichtet.
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Man sagt immer, eine neue Regierung solle 100 Tage Karenzzeit im neuen Amt haben, bevor man urteilt. Gilt das für Donald Trump und sein Team nicht ???
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Ja, normalerweise schon, aber, was der hier in den letzten Tagen an total amateurhaften Präsidialdekreten abgeliefert hat, offensichtlich beratungsresitent gegenüber professionelle Leute, lässt selbst in den postfaktischen USA nur die Frage zu:
Wie viele Tage seiner Amtszeit überlebt er politisch noch ?
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Trump wird ganz im Gegensatz zu Ronald Reagan, dem man es auch voraussagte, ein totales Desaster erleben und hoffentlich nicht hinterlassen.
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Laut denkt Trump in die Verlorenen der ersten und zweiten industriellen Entwicklung im Rust Belt. Vor allem die Männer dort vertrauen auch jetzt noch seinen Fähigkeiten und sehen nicht, dass hier ein Familienpatriarch aus dem Immobiliendschungel versucht Lokführer zu sein, obwohl er nur Modelleisenbahnen bauen kann.
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Trump ist im Gegensatz zu Hitler kein Sozioapath, aber sein Narzissmuss und seine Egomanie werden ihn schnell an die Grenzen seiner eigenen Fähigkeiten führen. Präsident kann er nicht, das steht jetzt schon fest.
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Trotz der völlig vermurksten ersten Regierungswochen hat Trump im Rust Belt immer noch einen Riesenrückhalt.
Die Leute dort legen ihm seinen Dekretwahn als Entschlossenheit aus.
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Im Rust Belt wird sich die Primärproduktion aus Eisen, Stahl, Kohle niemals wieder beleben lassen, weil sie auf dem Weltmarkt keine konkurrenzfähigen Produkte erstellen kann, weder von der technischen Kompetenz noch vom Preisdruck her.
Trumps Berater müssten das aber auch wissen.
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Er sollte sich lieber darum kümmern, dass die Schuhe seiner Tochter wieder in Kaufhäusern gelistet werden. Das könnte er noch hin bekommen.
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Er erinnert an das HB-Männchen aus einer alten Zigaretten-Reklame: Irgendwann fliegt er via Twitter von selbst in die Luft 🙂
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Hoffentlich bevor er anfängt richtig Scheiße zu bauen !
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Eigentlich liegt auf der Hand, dass ein Präsident, der ein Systems aus Checks and Balances und win-win-Situationen „Pussykram“ nennt, nur Dekrete und kein Parlament braucht. Aber ist das regieren ?
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Okay, das war kein Blitzstart, aber man sollte sich nicht zu schnell das Maul über ihn zerreissen. Der Mann ist erst 3 Wochen im Amt !
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3 Wochen komplette Konzeptlosigkeit.
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Immer noch keine 100 Tage im Amt will er das Atomwaffenarsenal der ohnehin hoch verschuldeten USA über Jahre mit 1 Billion (!) Dollar modernisieren und aufstocken. Kein Kropf ist überflüssiger als dieser.
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Da reiht sich eine Katastrophe des totalen Polit-Amateurs und seines Amateursteams an die andere.
Er wird ein Impeachement erleben oder wegen langsame Einsicht, dass er keine Ahnung vom politischen Alltagsgeschäft hat, einfach aufgeben und wieder in seinem Trump-Tower Deals versuchen.
Aber als Politiker?
Donald Trump beenden Sie Ihr unsägliches Kaspertheater!
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Trampeltier Trump und seine Trotteltruppe werden zur Peinlichkeit der Unitet States.
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Immerhin. ..er hat gelernt, dass Belgien keine Stadt ist und der Irak nicht in Syrien liegt. ..
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Nach über 120 Regierungstagen meine ich manchmal, ihn in seinem amateurhaften Chaos irgendwie zu unterschätzen, glaube aber irgendwie selbst nicht an meine Meinung. Ob ihn noch ein gutes Team vorm Impeachment bewahren kann ???
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Das Ausmaß seiner politischen Inkontinenz wird täglich klarer, auch bei seinen ersten Versuchen im Ausland.
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Donald wird wohl nicht mit einem Impeachment aus dem Weßen Haus gejagt werden. Ist ja noch niemals passiert, selbst Nixon konnte ein Amtsenthebungsverfahren noch im letzten Moment vermeiden.
Er wird sich einfach in seinen Trump Tower zurück ziehen und schmollen, wenn er merkt, dass er einfach nicht kapiert wie Regierung geht.
Vielleicht kann Ivana Trump sich dann auch endlich scheiden lassen.
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Seine Frau heißt nicht Ivanka sondern Melania Trump.
Aber ja, er wird sich von ihr scheiden lassen und zusammen mit Theresa May in einem seiner Puff-Hotels als Stargäste im Club einsamer Herzen auftreten.
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Ein Politiker darf peinlich sein, er darf dilettantisch sein, aber er darf nicht die Weltbevökerung nachhaltig beschädigen. In dem Fall muss wer weg.
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Herr Trump scheint neben allem anderen auch sehr charmant zu sein:
So hat er gestern in Paris zu Brigitte Macron gesagt, sie habe für ihr Alter immer noch eine tolle Figur 🙂
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Ich entsinne mich nicht an einen amerikanischen Präsidenten, der solange nach Amtsantritt noch absolut nichts auf die Reihe bekommen hat.
Manchmal glaubt man, der spielt da nur wie früher seine „hire and fire“-Fernsehserie nach.
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Zur Jerusalem-Anerkennung: Man hat den Eindruck, dass es in seinem Beraterstab keine Fachkraft für politische Folgeabschätzungen geben kann.
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So langsam verliert er jeglicher Orientierung, Bald sitzt er nur noch mit seinem Cheeseburger im Bett vorm Fernseher …
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Jetzt also Handelskrieg…es wird für Europa Zeit, den Schmusekurs zu beenden und sich auf andere große Märkte zu konzentrieren
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Das ist zu kurz gesprungen. Der US-Markt ist weder durch noch durch andere Regionen zu kompensieren.
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Stimmt genau. Wir exportieren wesentlich mehr Waren und Dienstleistungen in die USA als diese bei uns importieren. Deshalb sollten „Gegenreaktionen“ genau überlegt sein.
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Wir sollten uns mit einer abschließend-vorläufigen Bewertung der politischen Fehl/-Leistungen von Donald Trump noch zurück halten. Insbesondere dann wenn seine Rechnung mit der Steuerreform halbwegs aufgehen sollte.
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April 2018: Raketenkreuzer der USA wollen den syrischen Schrotthaufen restlos zerbröseln, russische Abfangsysteme werden aktiviert … Trumps Schleuderkurs erinnert an die Kubakrise, nur noch viel irrationaler …
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Donald Trump spricht genauso wie der israelische Ministerpräsidenten von Beweisen für Verstöße gegen das Atomabkommen mit dem Iran. Die internationale Atomenergiekommission hält diese sogenannten Beweise für nicht stichhaltig.
2003 sprach der amerikanische Außenminister Colin Powell von Beweisen für chemische Massenvernichtungsmittel im Irak. Nach dem Krieg mit unzähligen Toten gestand Powell, das als „Beweise“ von ihm bei der Uno vorgelegte Material sei Schrott gewesen und – so wörtlich – „der Schandfleck meines Lebens.“
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Die Hype um die völlig inkompetente Trumpisten-Bande geht zu Ende …
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