Da leben wir
wo die Schreie unter den Geldscheinen ersticken
wo mit unschuldigen Kinderaugen kalkuliert wird
wo die Big Macs nach Leiche schmecken
wo das Blut aus den Doppel-Whoppern sickert
wo abgerissene Finger aus den Wraps ragen
Da vegetieren wir
wo wir uns selbst zum Geschmeiß machen
wo wir uns gleichzeitig vergöttern und vernichten
wo wir schulterzuckend Menschen foltern lassen
wo die Quäler mit einem Lächeln begrüßt werden
wo wir alle die wunderbaren Geschöpfe verachten
Da trauern wir
wo uns nichts mehr vor der Stille rettet
wo der Lärm in unseren Sehnsüchten erstirbt
wo wir in der kalten Wahrheit frieren
wo uns nur noch die eigenen Tränen wärmen
wo nichts mehr ist außer unserer nackten Seele
Da hoffen wir
wo der Trost nicht eingeübt klingt
wo man uns Würde gibt und nicht verabreicht
wo uns Güte nicht als Schwäche vergällt wird
wo wir wieder zärtlich sein dürfen
wo uns unverhofft Liebe begegnet
wow – stark!
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Wo bist du? Wo?
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Hier.
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Und jetzt? Wo bist du jetzt?
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Erinnert mich an bißchen auch an Rilke: Wer, wenn ich schriee, hörte mich denn in der Engel Ordnungen …
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Eine Zustandbeschreibung, kein Verbesserungsvorschlag, wie auch ?
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„wo wir uns gleichzeitig vergöttern und vernichten“
Stark gedacht, gilt für die Antike genauso wie heute.
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Wuchtig und sehr individuell
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Ja, Wilhelm !!! Ja
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