Jesus Christus ist in erster Linie ein Glaubensbekenntnis – die Frage ob Jesus tatsächlich lebte, stellt sich erst danach, man kann an seine Existenz glauben oder auch nicht. Die abendländische Zeit rechnet sich jedenfalls in Jahren nach Christus. Immer wieder wird, wohl eher provokativ als ernsthaft gefordert, dass der 11. September 2001 die Grundlage für eine neue Zeitrechnung bilden sollte, weil die Anschläge angeblich ein historisch einschneidendes Ereignis waren… mir fallen da wesentlich bedeutsamere geschichtliche Daten ein, doch darum geht es hier nicht. Der 11. September 2001 wurde zu einem zentralen Datum der Gegenwart.

Die offizielle Darstellung der Anschläge vom 11. September 2001 ist jedoch eine große Lüge – es gibt daran leider keine Zweifel mehr, und diese einfache Feststellung lässt sich treffen, ohne dass man einer der Verschwörungstheorien über 9/11 anhängt. Was immer an diesem Tag geschah, es war in Wirklichkeit ganz anders. Vor allem waren die Gründe für die Anschläge andere: Es fand an diesem Herbsttag des Jahres 2001 kein terroristisch ultrabrutal komprimierter Angriff islamischer Extremisten gegen den Westen statt.

Wochenlang, sogar monatelang könnte man sich mit den verschiedenen Deutungen zu 9/11 befassen. Es entstanden ernst zu nehmende Film-Dokumentationen, zum Beispiel von Gerhard Wisnewski, es wurden seriöse Bücher zu dem Thema geschrieben, von Eric Laurent, Mathias Bröckers, Andreas Hauß, Michael Moore, Jesse Ventura & Co, Paul Schreyer, Bernd Greiner usw. – meistens werden dort sensationsheischende und marktschreierische Töne vermieden, man ergeht sich nicht in wilden Spekulationen, sondern bleibt vorwiegend sachlich. Das ist das Gute, und das ist gleichzeitig das Schlimme. Denn je mehr man liest, je tiefer man in die Details einsteigt, je mehr Informationen sich im Kopf ansammeln, je mehr man sorgfältig abwägt – desto unerbittlicher tritt die Wahrheit zu Tage.

Wie aber lautet diese Wahrheit, selbst wenn man sie vorsichtig ausdrückt? Die USA waren in die Terroranschläge vom 11. September 2001 irgendwie tätig involviert. Die Vereinigten Staaten steckten zumindest teilverantwortlich und deshalb schuldhaft mit hinter diesem ungeheuerlichen Verbrechen in ihrem eigenen Land. Das ist für mich ein deprimierender Befund, ich habe mir gewiss nicht gewünscht, dass er sich ergibt. Bei mir stellt sich gar keine Genugtuung ein und auch keine Abscheu… doch eine maßlose Enttäuschung, ein Gefühl von umfassender Hilflosigkeit. Denn mir wurde anerzogen, Amerika zu bewundern. Bis zu einem bestimmten Zeitpunkt in meiner späten Jugend habe ich diese Bewunderung auch gelebt und erlebt – eine meiner ersten längeren Reisen führte mich als junger Mensch in dieses großartige Land, ich werde sie nicht vergessen, ich war baff, ich war fasziniert, von den Leuten, von der Landschaft, von den scheinbar unkomplizierten Lebensumständen dort. Mit der Zeit litten diese ersten Eindrücke allerdings, und an ihre Stelle traten weniger positive Beobachtungen.

Inzwischen haben sich schlagwortartig drei Haupttheorien zu den Ereignissen am 11. September 2001 herausgebildet, die Wahrheit liegt wahrscheinlich irgendwo dazwischen: Erstens die „Surprise-Theorie“ („Die amerikanische Regierung wurde von Anschlägen Bin Ladens überrascht“), zweitens die „LIHOP-Theorie („Let it happen on purpose“ – in etwa: „Es ist für uns ok, wenn es passiert“ oder „Wir lassen es wissend passieren“) und drittens die „MIHOP-Theorie“ („Make it happen on purpose“ – in etwa: „Wir haben die Anschläge absichtlich herbeigeführt“). Die dritte Theorie kommt einem monströsen Vorwurf gleich – wenn sie sich irgendwann bewahrheiten sollte, wenn es, wie übrigens sogar viele Amerikaner befürchten, ein reiner Inside-Job war, dann wäre das der moralische Ruin für die USA, es wäre eine irreparable Katastrophe.

Doch bereits der anhaltende, tief suspekte Status quo fast 13 Jahre nach 9/11 ist unerträglich. Die Amerikaner sollen sich nicht täuschen, man registriert diesen Status quo gerade in Europa nicht nur sehr genau, sondern zusätzlich beginnt sich auch eine Eigendynamik zu entwickeln, die auf Dauer nicht unterdrückt werden kann – und seien auch die Medien noch so gleichgeschaltet. Die Europäer wollen wissen, was am 11. September 2001 tatsächlich geschah. Eine seriöse und umfassende Untersuchung der Anschläge steht bis heute aus – der 9/11-Commission-Report von 2004 kam nicht unabhängig zustande, er ist nicht viel mehr als eine Farce, er wirkt streckenweise wie eine Ansammlung mehr oder weniger plumper Ausreden. Mit diesem Papierwust kann Amerika die Welt nicht von seiner Ehrbarkeit überzeugen, das kann nur eine vollkommen unabhängige Untersuchungskommission leisten, der alle wichtigen Dokumente zur Verfügung gestellt werden.

Ein suspekter 9/11-Status-quo also… bloß wie geht eigentlich das offzielle Europa damit um und konkret, wie verhalten sich das politische und das mediale Deutschland dazu? Deutschland wäre mit der Beteiligung am Afghanistan-Krieg von den Vereinigten Staaten böse hinters Licht geführt worden, wenn die Anschläge nicht von Al-Qaida ausgeführt und geplant wurden. Wäre das nicht ein schlimmer Vertrauensbruch gewesen, einen engen Verbündeten durch Lügen in diesen fernen Krieg am Ende der Welt hinein zu ziehen? Ja, es hätte den Vertrauensbruch bewiesen, sogar Verrat in dem Wissen, dass für militärische Aktivitäten Deutschlands besondere Hürden bestehen – und deshalb wäre es ein Grund, diese Freundschaft zumindest auf Eis zu legen. So kann es zwischen Nordamerika und Europa nicht weitergehen, das wissen alle, aber nur wenige wagen es auszusprechen. Man mache sich nichts vor: Im Grunde ist seit 9/11 die transatlantische Idee gestorben.